Bitcoin Node betreiben

Was ist ein Bitcoin Fullnode?

Eine vollständige Kopie der Historie aller Bitcoin-Transaktionen auf einem eigenen PC (meist ein alter Laptop, ein Raspberry Pi oder NUC), beginnend mit dem Genesis Block, wird als Bitcoin Fullnode bezeichnet.

Sobald der Node synchronisiert wurde oder die Blockchain lokal erstellt wurde, prüft der Node die Gültigkeit aller Bitcoin-Transaktionen voll automatisch.

Wird beispielsweise versucht, eine Transaktion doppelt auszugeben, lehnt der eigene Node diese ganz einfach ab.

Ein Full Node bietet Sicherheit

Das Netzwerk ist umso sicherer, je mehr Full Nodes es gibt.

Wer selbst verifizieren möchte, den dezentralen und konsensbasierten Bitcoin-Ethos leben sowie das Netzwerk unterstützen will, sollte daher einen Full Node installieren.

Nicht umsonst sagt man in Bitcoiner-Kreisen: „Don’t trust; verify.

Da der Wert von Bitcoin logischerweise mit dem Grad der Dezentralisierung steigt, schützt ein Node automatisch auch die eigene Investition.

Gründe für einen Full Node

Neben diesen, wohl eher altruistischen Zielen, gibt es noch eine ganze Reihe von guten Gründen, einen eigenem Full Node für seine Transaktionen und Bitcoin-Wallet-Apps zu nutzen.

Eine anonyme Nutzung des Bitcoin-Netzwerks ist z. B. nur mit Hilfe des eigenen Nodes möglich.

Viele Bitcoiner haben ihre privaten Schlüssel auf einer Hardware Wallet gesichert. Die Keys für seine Bitcoin auf einer Hardware-Wallet zu speichern ist sicherlich wichtig und eine gute Entscheidung. Dabei aber die Software vom Hersteller der HWW zu nutzen eher nicht.

Bei der Hardware-Wallet Software wie z. B. Ledger Life oder Trezor Suite ist der Fullnode des Betreibers von Haus aus eingetragen. Das bedeutet, die Wallet-App zieht sich die Daten von diesem Node.

Der Hersteller ist dann der Fullnode Betreiber, welcher die Daten an die Wallet App sendet und dieser sieht alle deine Transaktionen und das gesamte Gesparte.

Schaut man also in die vom Hersteller der HWW mitgelieferte Software, vertraut man dem Hersteller, dass der gezeigte Wert in der Wallet App auch stimmt.

Eine Walletsoftware benötigt immer die Daten aus der Blockchain, um z. B. anzuzeigen, wie viele Bitcoin in einer Adresse liegen. Die HWW Hersteller Software ist mit dem Fullnode des Herstellers (Ledger, Trezor und andere) verbunden.

Die Unternehmen können daher auf deine Daten zugreifen, was deine Privatsphäre definitiv gefährdet.

Besser ist es, für die Hardwarewallets eben nicht die hauseigenen Software der Hersteller zu nutzen, sondern z . B. die Software Specter oder Sparrow zu verwenden. Diese dann natürlich mit dem eigenen Fullnode verbinden und man ist bez. Privatsphäre und Selbstverwaltung seiner Bitcoin schon einige Schritte weiter.

Welche Bitcoin Full Node Software soll ich nutzen?

Für Bitcoiner ist es, wenn sie sich nicht auf andere verlassen wollen, daher zwingend erforderlich, einen eigenen vollständigen Node zu betreiben und dann die Wallet Software Daten (z. B. wie viele Bitcoin in meiner Adresse wirklich liegen) aus dem eigenen Fullnode Blockchain-Datensatz zu beziehen.

Dafür gibt es bereits einige gute Bitcoin Full Node Lösungen:

Raspiblitz

Umbrell

MyNode

Samourai Dojo

Citadell

Start9

Hat man sich eine der hier gezeigten Lösungen installiert (z. B. auf einem Raspiberry Pi, einem NUC, einem alten Laptop oder PC), kann man sich nun verschiedene Apps aus dem jeweils verfügbaren App Store der Full Node Software installieren, zum Beispiel einen Block Explorer.

Damit kann man die Blockchain z. B. nach bestimmten Blöcken oder Transaktionen durchsuchen und diese selbstständig verifizieren, ohne sich auf Dritte verlassen zu müssen. 

Mempool Space Blockexplorer auf dem eigenen Node unter Tor

Einen Bitcoin Node betreiben, das bedeutet selbstständig und souverän seinen eigenen Daten zu trauen, und nicht auf andere externe Dritte angewiesen zu sein.

Denn man verlässt sich nicht nur darauf, dass die Daten, welche man von dort erhält, überhaupt stimmen, man teilt auch noch private Infos, z. B. welche Adresse mir gehört (oder mich zumindest grade interessiert, was einen direkten Hinweis darauf gibt, dass die Bitcoin Adresse mir zuzuordnen ist), also wie viele Bitcoin ich besitze.

Ein dreckiger Raspiblitz Full Node

Betreibt man also einen eigenen Bitcoin Node bei sich zu Hause, hat man den großen Vorteil, dass die eigenen Transaktionen durch den Node verifiziert werden können (im eigenen Blockchain-Explorer geprüft und angesehen werden können) und somit die Sicherheit und Richtigkeit der eigenen Transaktionen und Bestände garantiert wird.

Ohne einen eigenen Full Node müssen Bitcoin-Besitzer auf externe Full Nodes vertrauen. Vertrauen wollen wir bei Bitcoin nicht.

Eigene Full Nodes haben immer die ganze Blockchain selbst als Datensatz lokal gespeichert und können Betrug, Fälschungen und Forks sofort automatisch erkennen und ablehnen.

Wer einen Wallet-Dienst eines Drittanbieters wie z. B. Ledger oder Trezor nutzt, muss diesem vertrauen und wird bei jeder Abfrage in der App private Daten an die Firma übermitteln.

Verbindet sich die Wallet mit dem eigenen Full Node, ist das entsprechend nicht mehr notwendig, denn man hostet die Blockchain selbst bei sich. Damit hat man alle Daten, die eine Wallet-App benötigt selbst verwaltet und vertraut somit nur noch sich selbst.

Verschiedene Arten von Nodes

Bei Bitcoin gibt es verschiedene Arten von Nodes. Full Nodes sind komplette Nodes, die die gesamte Bitcoin-Blockchain lokal selbst besitzen und alle Transaktionen prüfen und bestätigen.

Dies erfordert jedoch entsprechend natürlich eine große Menge an Speicherplatz. Aktuell ist die Größe der Blockchain bei ca. 500-600 GB, was idealerweise eine Festplatte mit Speicherkapazität von 1 TB vorraussetzt.

Light Nodes hingegen nutzen nur die wichtigsten Informationen der Blockchain und überprüfen nicht wirklich alle Bitcoin-Transaktionen bis zu ihrer Entstehung. Diese Art von Node eignet sich z. B. besser für Nutzer, deren Hardware und Internetverbindung nicht ausreichend sind, um einen Full Node zu betreiben.

Einen Bitcoin Node betreiben kann jeder

Da es enorm wichtig ist, seine eigenen Transaktionen prüfen und bestätigen zu können, da dies die Dezentralität von Bitcoin insgesamt sichert, achten Entwickler und alle an Bitcoin beteiligte immer darauf, dass jeder privat zu Hause Bitcoin laufen lassen kann.

Dafür ist es wichtig, dass die Blöcke klein bleiben, damit jeder sich die Festplatten leisten kann, um die ganze Blockchain darauf zu Hause selbst abzubilden.

Ein alter Laptop oder ein Raspberry Pi reichen aus, um die Bitcoin-Software laufen zu lassen.

Somit kann jeder den Bitcoin-Code selbst hosten und alle Transaktionen der Bitcoin-Blockchain selbst bei sich auf der eigenen Festplatte ansehen und somit verifizieren.

Ich selbst empfehle dafür Raspiblitz, da dieses Projekt ebenso wie Bitcoin voll Open Source ist und man hier auch einen Lightning Node direkt mitbetreiben kann.

Auch Samourai Dojo ist zu empfehlen, da man hier gleichzeitig Whirlpool als CoinJoin Software dabei hat und seine Samourai Wallet App hier ideal verbinden kann.

Auf dem Raspiblitz gibt es dafür die CoinJoin-Lösung Joinmarket mit JAM. Auch gut und insgesamt leichter nutzbar, also relativ einfach ohne Terminal/Linux Kenntnisse zu installieren.

BTC „Lightning“ – Was ist das eigentlich?

Eine Klartext-Erklärung des Lightning-Netzwerks, dem derzeit populärsten und vielversprechendsten Protokoll zum Skalieren und Beschleunigen von Blockchains. Es wurde zwar entwickelt, um einige der technischen Einschränkungen der Bitcoin-Blockchain zu beseitigen, kann jedoch auch über jede andere Blockchain implementiert werden.

Stellen Sie sich vor, jeder Computer müsste jede je gesendete E-Mail speichern, um eine zu erhalten.

So funktionieren Blockchains. Mit dem Lightning Network können Computer Blockchain-Transaktionen durchführen und nur die Daten speichern, die ihnen wichtig sind – nämlich ihr eigenes Geld betreffende Transaktionen.

Die Skalierbarkeit von Bitcoin war das erste Hauptmotiv für Lightning, da die Verteilung von Bitcoin die Transaktionsrate des Netzwerks stark einschränkt. Während Visa Zehntausende von Transaktionen pro Sekunde verarbeiten kann, ist das Bitcoin-Netzwerk auf weniger als 10 Transaktionen pro Sekunde beschränkt. Ein weiterer Grund für die Entwicklung von Lightning ist, dass die Blockbestätigungszeit der Bitcoin-Blockchain ungefähr 10 Minuten beträgt. Das heißt, es dauert mind. 10 Minuten, bis eine Bitcoin-Transaktion bestätigt ist. Außerdem können die Transaktionsgebühren für die Bitcoin-Blockchain zwischen 5 und 10 Cent pro Transaktion liegen, wodurch Mikrozahlungen quasi unmöglich bzw. viel zu teuer werden. Im Gegensatz dazu kann Lightning Network Fast-Instant-Transaktionen mit einer Rate von Tausenden bis Millionen pro Sekunde mit Gebühren von einem Bruchteil eines Cent (oder sogar vollkommen kostenlos) ermöglichen.

Das Lightning Network basiert auf einer Technologie, die als Zahlungskanäle (Payment-Channel) bezeichnet wird. Ein Zahlkanal für zwei Parteien wird erstellt, wenn beide Parteien eine 2-aus-2-Transaktion mit einer Multi-Signatur in der Blockchain erstellen, wobei mindestens eine Partei Geld-Mittel einzahlt/festlegt. Jede Person verfügt hierbei über einen privaten Schlüssel und Transaktionen, die aus dem Sachkontoeintrag ausgegeben werden, können ab jetzt nur ausgeführt werden, wenn beide Schlüssel signieren. Diese anfängliche Transaktion zum Öffnen eines Lighning-Kanals dauert ca. 10 Minuten (oder wie auch immer die normale aktuelle Blockzeit sein mag), aber danach können die Teilnehmer sofort mit den im Kanal zugewiesenen Geldern miteinander verhandeln. Diese sofortigen Transaktionen werden durchgeführt, indem signierte Transaktionen hin und her geleitet werden, wobei die Ausgaben aus dem 2-aus-2-Ledger-Eintrag stammen.

Jede Transaktion wird gültig, wenn sie an die Blockchain gesendet und von den Minern des Netzwerks in die Blockchain aufgenommen wird. In einem Zahlkanal werden diese signierten Transaktionen jedoch erst gesendet, wenn die Teilnehmer möchten, dass der Lighning-Kanal nicht mehr benötigt wird. Signierte, aber nicht aufgenommene Transaktionen werden über direkte Peer-to-Peer-Kommunikation ausgetauscht und von den Teilnehmern wie einlösbare Belege aufbewahrt.

Um Lightning zu verwenden, erstellen zwei Teilnehmer, Alice und Bob, eine erste Transaktion in der Blockchain für 20 USD, wobei jede Partei 10 USD des Werts hat.

Diese anfängliche Zuordnung kann dann aktualisiert werden, sodass Alice dann 5 USD des Gesamtwerts von 20 USD und Bob 15 USD usw. hat. Wenn die Teilnehmer mit den Transaktionen fertig sind, wird die zuletzt ausgetauschte Transaktionssignatur an das Netzwerk/die Blockchain gesendet, wodurch die Bewegung der Gelder im Lighning-Kanal abgeschlossen wird – einige an eine Partei und (falls noch vorhanden) einige zurück an die andere.

Lightning nutzt die Technologie hinter den Zahlungskanälen und erstellt mithilfe von „intelligenten Verträgen“ ein Netzwerk aus diesen Kanälen, um sicherzustellen, dass das Netzwerk in einer dezentralen Kapazität ohne Gegenparteirisiko funktioniert. Zum Beispiel kann Alice einen Kanal mit Bob eröffnen, der wiederum einen Kanal mit Carol hat, der einen mit Dave offen hat. Wenn Alice mit Dave Geschäfte abwickeln möchte, kann sie Geld über Bob und Carol senden, und Dave wird sie letztendlich erhalten. Aufgrund von Multi-Signatur- und Smart-Verträgen, die dem Design von Lightning innewohnen, muss Alice Bob und Carol nicht als Vermittler vertrauen – das Protokoll verwendet Kryptografie, um sicherzustellen, dass die Gelder Dave entweder über Bob und Carol erreichen oder automatisch an Alice zurückerstattet werden.

Bob und Carol fungieren als „Knoten“ im Netzwerk. Die Knoten im Lightning-Netzwerk entsprechen in gewisser Weise den Minern im Bitcoin-Netzwerk. Sie fungieren als Server, die die Transaktionen im Netzwerk dezentral verarbeiten. Wie Miner haben sie keine Kontrolle über die Gelder, die sie quasi nur bei der Bewegung unterstützen. Bob kann Alices Bitcoin nicht stehlen, da er nur dann die eingehende Zahlung des Absenders erhält, wenn er die ausgehende Zahlung bereits an den Empfänger gesendet hat. Der Erhalt einer Zahlung hängt also davon ab, dass Sie diese bereits weitergeleitet haben. Blitzzahlungen sind von der Offenlegung eines kryptografischen Geheimnisses abhängig und die Kenntnis dieses Geheimnisses ermöglicht das Einlösen von früheren Knoten (wenn Dave von Carol einlöst, kann Carol jetzt von Bob einlösen).

Was passiert jedoch, wenn Bob offline geht? Bleiben die Gelder für immer in einem 2-aus-2-Zahlungskanal? Um mit unzuverlässigen Knoten umzugehen, verfügt Lightning über integrierte intelligente Vertragsmechanismen, sodass Benutzer ihre Kanäle einseitig schließen können. Lighning verwendet hierfür einen „Hash-Timelock-Vertrag„, um sicherzustellen, dass Alice ihr Geld immer zurückbekommt, wenn Bob verschwindet. Für diesen Vertrag ist ein Zeitwert festgelegt, in der Regel in Stunden oder Tagen, sodass Alice eine Rückzahlung erhalten kann, selbst wenn Bobs Server ausfällt.

Was passiert in ähnlicher Weise, wenn Alice Geld von ihrer Multi-Signatur-Adresse an Dave im Lightning-Netzwerk sendet, dann aber versucht, den Vorgang zu beenden? Sie könnte dies z. B. tun, indem sie eine ältere Transaktion an die Blockchain sendet und dabei versuchte, den Kanal in dem Zustand zu schließen, in dem er war, bevor sie eine Transaktion an Dave sendete. Während die Lightning-Software diese alten Transaktionszustände löscht, könnte Alice die Software geändert haben, um sie zu speichern. Wenn Alice versucht, zu behaupten, dass sie noch über ihr altes Guthaben verfügt, überwacht Daves Software (oder andere dafür vorgesehene Server) die Blockchain auf eine solche Transaktion. Wenn sie die gesendete Transaktion von Alice auffängt, verliert sie als Strafe ihr gesamtes Geld an Dave. Infolgedessen ist es nicht ratsam, zu versuchen, einen alten, ungültigen Zustand an die Blockchain zu senden.

Was ist, wenn Alice und Bob beide online sind und bereit sind, ihren Kanal zu schließen? Wenn beide Parteien gemeinsam einen Zahlungskanal schließen, kann das Guthaben in den 10 Minuten Blockzeit in die Blockchain überwiesen werden. Dies ist die Zeit, die eine Bitcoin-Transaktion benötigt, um bestätigt zu sein. Alice und Bob haben in dieser Zwischenzeit möglicherweise tausende Transaktionen via Lightning Network durchgeführt.

Lightning Network verlässt sich für seine Sicherheit letztendlich auf die zugrunde liegende Blockchain, sei es die von Bitcoin oder auch eine andere. Im Fall von Bitcoin wird der zugrunde liegende Proof-of-Work-Algorithmus verwendet, der das gesamte Netzwerk schützt, um es ebenfalls zu sichern. Die Blockchain ist der ultimative Schiedsrichter oder praktisch ein automatisierter Richter. Mit Lightning wissen Sie immer, wie der Richter entscheidet, da dies in die Transaktionen vordefiniert ist, die zum Erstellen der Zahlungskanäle verwendet werden, aus denen das Lightning-Netzwerk besteht. Dies ist ein Richter, der nicht beschworen oder bestochen werden kann. In der Tat ermöglicht Lightning einen „lokalen Konsens“ -Staat, der letztendlich durch den „globalen Konsens“ (die Blockchain) erzwungen wird. Dieser lokale Konsensstaat hat kein Depotvertrauen wie herkömmliche Modelle, da jeder Teilnehmer einseitig seine Gelder ohne die Kooperation anderer Teilnehmer glattstellen und einlösen kann. Letztendlich verwendet Lightning die zugrunde liegende Blockchain als Mittel zur Batch-Abwicklung von Transaktionen, die außerhalb der Kette ohne Gegenpartei-Vertrauen stattgefunden haben.

Das Lightning Network kann der Bitcoin-Blockchain oder anderen Blockchains dienlich sein und auch zum sofortigen Übertragen verschiedener Assets zwischen versch. Blockchains mithilfe von „Cross-Chain-Atomic-Swaps“ verwendet werden. Die Konsensregeln für jede Blockchain können auch unterschiedlich sein und ermöglichen so ein sicheres Handeln von Assets ohne Depotbank.

Mit Lightning können kleine Transaktionen oder Zahlungen über das Netzwerk abgewickelt werden, ähnlich wie Pakete über das Internet übertragen werden. Es bietet das Potenzial, neue Anwendungsfälle zu erstellen, die zuvor nicht möglich waren, wie zum Beispiel Zahlungen von Maschine zu Maschine, Mikrozahlungen von Inhalten und sofortige Asset-Swaps.

Das englische Original von Elizabeth Stark findet ihr auf Jameson Lopps Webseite.

Wasabi Wallet und Bitcoin Transparenz

Wasabi Wallet – wie funktioniert die open source Bitcoin Mixer App und wie kann man damit seine Privatsphäre verbessern?

Die Wasabi Bitcoin Wallet ist eine Open-Source-Desktop-Wallet, die es Nutzern ermöglicht, ihre Bitcoin-Transaktionen auf eine private und sichere Art und Weise durchzuführen. In diesem Beitrag werden wir uns auf die Funktionen von Wasabi Wallet und CoinJoins konzentrieren.

Eine der wichtigsten Funktionen von Wasabi Wallet ist die CoinJoin-Integration. CoinJoin ist ein Mechanismus, bei dem mehrere Bitcoin-Transaktionen gebündelt und deren Inputs und Outputs gemischt werden, um die Anonymität und Privatsphäre der Benutzer zu erhöhen.

Dies wird erreicht, indem alle beteiligten Transaktionen in einem Pool zusammengeführt werden, bevor sie in einzelne Transaktionen aufgeteilt werden. Das bedeutet, dass es für einen externen Beobachter schwierig bis unmöglich ist, festzustellen, welcher Benutzer welche Transaktion durchführt da alle Transaktionen, bzw. Outputs den gleichen Betrag aufweisen.

Wasabi Wallet verwendet Chaumian CoinJoins. Das bedeutet, dass der Koordinator/Server, welcher die Transaktionen zusammenführt und mischt, keine Informationen über die einzelnen Transaktionen erhält.

Stattdessen werden die Transaktionen alle verschlüsselt, bevor sie in den Pool aufgenommen werden. Dadurch wird sichergestellt, dass nur die Benutzer, die an der Transaktion beteiligt sind, Zugriff auf ihre eigenen Transaktionsdetails haben.

Wasabi Wallet verfügt, wie viele andere Apps auch, über eine integrierte Hierarchical Deterministic Wallet (HD-Wallet). Dies bedeutet, dass jedes Mal, wenn eine neue Bitcoin-Adresse benötigt wird, diese abgeleitet und frisch erzeugt wird.

Dadurch wird sichergestellt, dass es insgesamt schwieriger ist, die Bitcoin-Adressen eines Benutzers zu verfolgen, und Rückschlüsse aus den Beträgen zu ziehen, da die Empfangs-Adresse bei jeder Transaktion automatisch geändert werden.

Zu vermerken ist, dass Wasabi Wallet über eine integrierte Tor-Nutzung verfügt. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Transaktionen immer und ohne Ausnahme über das Tor-Netzwerk durchgeführt werden, wodurch die Anonymität und Privatsphäre der Benutzer entsprechend erhöht wird.

Die Wasabi Bitcoin Wallet ist somit ideal für Benutzer, die grundsätzlich ihre Bitcoin-Transaktionen sicher und vor allem privat durchführen möchten. Durch die Konsequente Tor-Nutzung sieht der Wasabi-Koordinator eure IP Adresse nicht.

Die CoinJoin-Integration und die Verwendung von Chaumian CoinJoins tragen dazu bei, die Anonymität und Privatsphäre der Benutzer massiv zu erhöhen. Die Tor-Integration trägt ebenfalls dazu bei, die Sicherheit und Privatsphäre der Benutzer zu steigern.

Der CoinJoin Mechanismus, welcher auch von Wasabi Wallet genutzt wird, um die Anonymität und Privatsphäre der Benutzer zu erhöhen, ist also eine Art der Bitcoin-Transaktion, bei der mehrere Inputs und Outputs zusammengeführt werden, um die einzelne Identität des Nutzers zu verschleiern.

Bitcoin und Privatsphäre

Privatsphäre ist relativ, aber nach Meinung vieler Bitcoin-Nutzer könnte Bitcoin, speziell im Rahmen der Desktop Wallet eine größere Anonymität recht gut gebrauchen.

Das Bitcoin Protokoll hat sich zwar enorm entwickelt, aber in Bezug auf Privatsphäre hat sich in den letzten Jahren nicht viel geändert: Eine Blockchain lebt nun mal davon, dass jeder jede Transaktion darin lesen kann.

Quelle: https://en.bitcoin.it/wiki/File:Twotx.png

Die Tools für die forensische Überprüfungen von Blockchains haben derweil enorm zugelegt. Alles was in einer Bitcoin Wallet passiert, wird sichtbar für alle in dem Moment, wenn es versendet oder empfangen wird.

Es gibt mittlerweile große Firmen, welche darauf spezialisiert sind, im Streitfall, oder wenn z. B. die Staatsanwaltschaft anfragt, umgehend Ihre Analysen laufen zu lassen, um ganz genau aufzuschlüsseln: wann hat wer, wem, wie viel Geld gesendet.

Um einen großen Teil dieser untergrabenen Privatsphäre nun zurückzugewinnen, haben Open-Source-Entwickler eine Reihe fungibilitätssteigernder Bitcoin Tools veröffentlicht.

In der Desktop-Bitcoin-App Wasabi-Wallet sind einige davon recht gut integriert.

Wasabi Wallet – Open Source Desktop Bitcoin App

Trotz der zahlreichen erweiterten Funktionen, welche die Wasabi Wallet App als Bitcoin Mixer bietet, ist die Bedienung der App am Computer nicht schwieriger als bei jedem anderen Desktop-Program für Windows, Linux oder Mac.

Die Benutzeroberfläche ist in Version 2 der Wasabi Wallet enorm leicht zu verstehen, die Anweisungen auf dem Bildschirm sind intuitiv und der Einrichtungsprozess ist nicht komplizierter als bei jeder anderen Bitcoin-Desktop-App wie z. B. Electrum. Eher einfacher.

Quelle: https://unsplash.com/@silverhousehd

Wie nutzt man die Wasabi Wallet Desktop App?

Der Start in die open source App Wasabi Wallet ist denkbar einfach: Desktop Wallet Installieren, Starten, Adresse erstellen oder importieren…

Nachdem Sie Ihre 12-Wörter notiert haben, können Sie eine vorhandene Wallet importieren oder auch eine neue erstellen. Ich habe mich für die zweite Option entschieden und mir erst einmal nach dem Erstellen meiner Wasabi-Wallet-Adresse zu Testzwecken etwas Bitcoin gesendet.

Für Benutzer, die bei der Verwendung von Wasabi Wallet ihre Privatsphäre noch weiter verbessern möchten, ist z. B. die Reddit-Seite des Projekts ein guter Start. Beliebte Beiträge sind Video-Tutorials zum Anonymisieren von Bitcoin mithilfe der Open Source-Wallet.

Man kann mit Recht sagen, dass viele der frühesten Anwender der Bitcoin Wallet Wasabi eben die Befürworter der Privatsphäre und Freiheit waren, welche eine Abneigung gegen das Abhören oder gar illegale Verhalten einiger Regierungen und Staatsmächte mit Militär hatten.

Die Tendenz, das gesamte Verhalten und vor allem den Geldfluß von Privatpersonen zu kontrollieren existiert und wird zudem immer stärker.

Wie hilft die Wasabi Wallet?

Kryptowährungen basieren auf Blockchains, diese sind von Haus aus transparent. Jede Bitcoin Adresse ist auf der Blockchain für alle stets sichtbar.

Wasabi Wallet hilft, diese Form der Transparenz zu beseitigen und jedem Bürger die Möglichkeit zu geben, selbst zu entscheiden, wem er mitteilt, was genau er mit seinem Geld tut.

Jedes Mal, wenn Sie Geld in Ihre Wasabi Wallet senden, oder erhalten, wird dafür eine neue Adresse in der Wallet erstellt, die Sie dem Absender dann geben.

Wenn Sie Bitcoin von der Wasabi Wallet App senden möchten, können Sie via „smart coin selection“ auch auswählen, von welcher Ihrer mehreren Adressen Sie Bitcoin versenden möchten. Coin controll in Wasabi Wallet ist nun auch in Version 2 der App wieder voll verfügbar.

Coinjoins mit Wasabi

Alternativ konnten Sie in Version 1 der Bitcoin Wallet noch Ihre Bitcoin in einem Prozess genannt „Coinjoin“ händisch in eine Warteschlange packen, in welcher diese durch Mixen mit anderen Transaktionen unwiderbringlich maskiert wurden.

In Version 2.0 der Wasabi App wird dieser Coinjoin immer automatisch im Hintergrund durchgeführt. Man muss dafür nun keine komplizierten Einstellungen setzen.

Quelle: https://pixabay.com/de/users/methodshop-1460919/

Je mehr Benutzer im Bitcoin Netzwerk ihre Bitcoin in diese Warteschlange packen, desto größer ist die Anonymität, die jeder im Netzwerk genießt.

Eine Übersicht zur Nutzung der Wasabi Wallet App und eine genaue Anleitung bez. CoinJoin findet man z. B. in diesem Video:

https://youtu.be/93XLf-mNP8Y

Hier eine Youtube Playlist mit Schritt für Schritt Anleitung für Wasabi Wallet.

Konkrete Infos zum Wasabi 2.0 Update am 2020 11 05:

https://blog.wasabiwallet.io/wasabi-wallet-2/

Wasabi 2 ist eine Kombination aus Verbesserungen der Benutzerschnittstelle (UI), der Benutzererfahrung (UX) und des Coinjoins (CJ) in der Desktop Bitcoin Wallet.

Wasabi Wallet erhält mit dem Update eine komplette Erneuerung der Benutzeroberfläche mit modernen Designprinzipien, ohne den bereits vorhandenen Funktionsumfang der aktuellen Software zu beeinträchtigen.

In Bezug auf UX wird das manuelle Coinjoining der Vergangenheit angehören, oder nur für Power-User erhältlich sein.

An der CoinJoin-Front wird der lang erwartete WabiSabi Standard sein Debüt geben.

Er wird schnellere und kosteneffizientere kollaborative Transaktionen ohne Verschwendung ermöglichen, die Grundlage für alle Zahlungen innerhalb der Coinjoins legen und die Tür & Tor für weitere Kombinationen mit anderen Technologien öffnen.

Wasabi und Trezor

Im Falle der Hardware Wallets Verknüpfung von coinjoined Bitcoin und der darauf folgenden direkten Weiterleitung in eigenes Cold-Storage bieten Wasabi und Trezor eine vielversprechende Partnerschaft für Nutzer beider Services. Bald soll man direkt aus Wasabi in die eigene Trezor Wallet Adresse mixen können.

Kontroverse um zkSNACKs Rolle und aktive Zensur von Transaktionen

Zwei Wochen nach der Ankündigung, bestimmte Transaktionen über den CoinJoin-Koordinator von Wasabi Wallet nach interner Prüfung abzulehnen, hat das Unternehmen, das hinter der Wallet steht, diese Entscheidung endlich kommentierend klargestellt.

Wasabi, genauer zkSNACKS wird weiterhin Transaktionen filtern und nach eigenem ermessen Transaktionen ablehnen/zensieren.

Zusammenfassend ist CoinJoin eine Technik, in welcher Transaktionen von mehreren Nutzern mit der Absicht gemischt werden, die Bitcoin-Herkunft und Geschichte der Transaktionen, für die eigenen Privatsphäre zu erhöhen.

Im Großen und Ganzen könnte man sich vorstellen, dass dies die Fungibilität von Bitcoin erhöhen würde. Jedoch garantiert nicht, wenn der CoinJoin-Koordinator selbst zwischen „guten und schlechten Bitcoin“ unterscheidet.

Infolgedessen wurde die Entscheidung des Unternehmens hinter der Wasabi Privacy Wallet von vielen Mitgliedern der Community als enormer Widerspruch und großes Warnsignal betrachtet.

In einem Posting bezeichnet zkSNACKs die Haltung des Wasabi-Koordinators als aktiven Eingriff, behauptet aber, dass dieser für einen guten Zweck sei.

"Indem wir den einzigartigen architektonischen Fehler des nicht-anonymen Koordinators von Wasabi Wallet ausnutzen: den Mangel an Zensurresistenz, haben wir eines der größten Tabus von Bitcoin gebrochen: die schwarze Liste, um etwas Größeres zu erreichen: das Überleben von Bitcoins bester Datenschutztechnologie. Indem wir das tun, geben wir der Anonymität von Bitcoin eine Chance zu gedeihen."

Die Alternative dazu wäre nach Ansicht des Unternehmens die Abschaltung von zkSNACKs, was einen „Rückschlag für die Bitcoin-Privatsphäre für Jahrzehnte“ bedeuten könnte.

Wie das Unternehmen jedoch einräumt, gibt es derzeit tatsächlich keinen rechtlichen Druck, CoinJoins auf die bisherige Art und Weise zu filtern.

Viele Bitcoiner sind entsetzt über diese Einstellung und geben an, eine solche Wasabi Wallet App nicht mehr nutzen zu wollen. Wenn der Chef einer Firma darüber entscheidet was „Gut“ und was „Schlecht“ (nach welchem Gesetz aus welchem Land wird hier überhaupt beurteilt?) ist, klingt das für mich nicht mehr nach Bitcoin sondern nach Zensur und Fiat-Geld.

Nutzt, wenn ihr bez. Coinjoins auf Nummer sicher gehen wollt, evtl. besser die Bitcoin Wallet von Joinmarket mit Jam.

Was ist eigentlich Bitcoin?

Bitcoin-Legder, was ist das und wie funktioniert das?

Du und ich treffen uns in der City. Ich habe einen Apfel dabei. Diesen gebe ich dir.

Du hast jetzt einen Apfel und ich habe keinen mehr. Das war einfach, oder?

Schauen wir uns genauer an, was grade passiert ist: Mein Apfel wurde physisch in deine Hand übertragen.

Wir beide waren da, wir beide haben den Apfel gesehen und wir beide haben den Apfel berührt, alles klar soweit. Ganz normal.

Wir brauchten dort also keine dritte Person, die uns bei der Übergabe des Apfels helfen musste. Wir mussten Onkel Heinz (der ein berühmter Richter ist) nicht bemühen, um mit uns real in der Stadt zu sein und zu bestätigen, dass der Apfel von mir zu dir übertragen wurde.

Der Apfel gehört jetzt dir! Ich kann dir keinen Apfel mehr geben, weil ich keinen mehr habe. Ich kann diesen Apfel auch nicht mehr kontrollieren. Der Apfel ist ganz aus meinem Besitz entfernt.

Du hast jetzt die volle Kontrolle über diesen Apfel. Du kannst ihn einem Freund geben und dieser Freund kann es dann erneute einem Freund geben. Und so weiter.

So sieht ein persönlicher Austausch aus. Es ist immer das gleiche, egal, ob ich dir eine Banane, ein Buch oder ein Auto oder einen Euro gebe …

Zurück zum Handel mit dem digitalen Apfel

Sagen wir nun, ich habe einen digitalen Apfel. Jetzt gebe ich dir meinen digitalen Apfel.

Woher weißt du, dass dieser digitale Apfel, der früher meiner war, jetzt deiner ist und nur deiner?

Digital wird es komplizierter, oder? Woher weißt du, dass ich diesen Apfel nicht zuerst als E-Mail-Anhang an Onkel Heinz oder Tante Gisela gesendet habe? Oder deinen Freund Joe? Oder auch meine Freundin Lisa?

Vielleicht habe ich auch vorher ein paar Kopien dieses digitalen Apfels auf meinem Computer gemacht. Vielleicht habe ich den Apfel bereits ins Internet gestellt und eine Million Menschen haben ihn sich heruntergeladen.

Wie du siehst, ist dieser digitale Austausch ein kleines Problem. Das Versenden von digitalen Äpfeln sieht eben nicht so aus, als würde man physische Äpfel versenden.

Einige kluge Informatiker haben tatsächlich einen Namen für dieses Problem: Dieses Problem wird „doppelte Ausgabe“ (Englisch: „double spending„) genannt. Alles was digital vergeben wurde, bestand bisher nur als Kopie, nicht einzigartig, wie z. B. ein physischer Apfel.

Bis jetzt.

Möglicherweise müssen diese digitalen Äpfel nur in einer Art Buchhaltung/Kontobuch verfolgt werden. Im Grunde handelt es sich um ein Buch, in dem wir alle Transaktionen nachverfolgen können – ein lückenloses Geschäftsbuch.

Problem: Dieses digitale Transaktionen-Hauptbuch muss natürlich penibel von jemand außenstehendem und sehr verantwortungsvollem verwaltet und gepflegt werden.

Der Markt für Computerspiele weltweit z. B. ist riesig. Eine Firma wie Blizzard verkauft in seinem Game „World of Warcraft“ ein spezielles Schwert. Dieses Schwert gibt es im Spiel nur wenige male und jedes wird ggf. innerhalb des Rollenspiels von einem Spieler an einen anderen verkauft.

Blizzards Administrator führt nun ein Geschäfts-Buch über Stand der Schwerter, den jeweiligen momentanen Besitzer und den gezahlten Preis. Das klappt – Problem gelöst.

Probleme

Es gibt jedoch ein weiteres kleines Problem in diesem Model:

1) Was ist, wenn der Administrator bei Blizzard plötzlich nicht mehr vertrauenswürdig ist und z. B. einfach mehr Schwerter erschafft?

Er könnte einfach ein paar digitale Schwerter oder Äpfel zu seiner Buchführung hinzufügen, wann immer er will! Er hat ja die Macht. Ihm müssen wir vertrauen.

2) Es ist nun nicht mehr so, wie damals, als ich dir einen Apfel gab, in der Stadt. Damals waren es nur du und ich.

Mit einem Administrator von Blizzard ist es so, als würde man Onkel Heinz (also eine Dritte Person) für all unsere zufälligen Stadt-Treffen und Äpfel-Übergaben außergerichtlich verurteilen (Heinz ist ja Richter, wie wir wissen).

Wie können wir also den digitalen Apfel nur auf die übliche Weise übergeben ohne aber dritte Personen anwesend zu haben, auf welche auch noch die ganze Verantwortung übergeht und welcher blind vertraut werden muss?

Gibt es also evtl. eine Möglichkeit, unsere Stadt-Treffen und Äpfel-Geschäfte ohne dritte Person und ohne Vertrauen in eine dritte Person (welche dann nämlich die ultimative Macht über unsere Geschäfte hat) digital zu replizieren? Scheint irgendwie unmöglich …

Die Lösung:

Was wäre, wenn wir dieses Transaktions-Buch einfach allen geben würden? Alle haben das Buch und alle tragen dort nach jedem Geschäft die Daten ein bzw. ändern diese nach jedem erfolgreichen Handel.

Anstatt das Hauptbuch auf z. B. einem einzigen Firmen-Computer von Onkel Heinz oder einem Blizzard-Mitarbeiter zu führen, wird es auf allen Computern weltweit gespeichert.

Alle Transaktionen, die jemals mit digitalen Äpfeln oder Schwerter stattgefunden haben, werden darin vermerkt und aufgezeichnet.

Wir müssen nicht mehr einer Person vertrauen, denn es wird ganz genau Buch geführt. Dieses Buch kann nicht betrogen oder gefälscht werden, denn jeder hat eine aktuelle, mit allen anderen synchronisierte Version aller getätigten digitalen Geschäfte, Zuhause.

Ich kann z. B. niemandem mein digitales Schwert senden, welches ich gar nicht besitze, da dies sofort einem anderen auffallen würde, da im Buch genau steht, wer welches Schwert aktuell besitzt. Je mehr Leute diese Geschäfts-Buch-Kopie führen und ständig miteinander über das Netz synchronisieren, desto unschlagbarer das System.

Das wichtige: Die Geschäfte werden nicht mehr von einer Person kontrolliert, sodass es niemanden gibt, der einfach entscheiden kann, dass es ab nun mehr digitale Äpfel oder digitale Schwerter gibt. Die Regeln des Systems wurden bereits zu Beginn definiert, der Code dafür ist Open-Source also für jeden weltweit einsehbar und veränderbar.

Klugen Köpfe können alles nachvollziehen was im Hauptbuch passiert und wie das Hauptbuch überhaupt funktioniert. Da dies voll öffentlich (Open-Source) ist, kann hier niemand betrügen oder gar die Funktionsweise des Hauptbuches heimlich ändern.

Du selbst kannst auch an diesem Handel-Netzwerk teilnehmen, das Hauptbuch auf dem eigenen PC Zuhause aktualisieren, synchronisieren und somit sicherstellen, dass alles stets abgecheckt ist.

Für die Mühe und den Aufwand dieser Sicherstellung des Handel-Systems mit dem Geschäftsbuch (also abgleichen jedes Handels der weltweit erfolgt auf dem eigenen Heim-PC – dann Synchronisierung übers Netz mit allen anderen Beteiligten, welche auch jeden Handel abgleichen), erhält man als Belohnung z. B. 25 digitale Äpfel oder beispielsweise 3 digitale Schwerter…

So funktioniert das System und dies ist z. B. auch die Möglichkeit dieses digitalen Handel-Systems, mehr digitale Äpfel oder Schwerter im System zu erzeugen.

Hier wurde natürlich für dieses Beispiel so einiges vereinfacht.


Aber das System, welches ich hier oben erklärt habe, existiert bereits. Es heißt Bitcoin-Protokoll. Und die digitalen Äpfel sind die „Bitcoins“ im System.

Was ermöglicht also das öffentliche Hauptbuch?

1) Es ist Open-Source. Die Gesamtzahl aller Äpfel wurde zu Beginn im öffentlichen Hauptbuch festgelegt. Wir kennen den genauen Betrag, der existiert. Wir wissen auch, dass sie innerhalb des Systems begrenzt (also abgezählt) sind.

2) Wenn ich einen Handel vollziehe, weiß ich, dass der digitale Apfel nachweislich meinen Besitz verlassen hat und jetzt bei einem anderen ist. Früher konnte man das über digitale Dinge nicht sagen, denn alles Digitale war eine Kopie von einer anderen Kopie oder dem Original.

Heute wird aber einfach der Handel vom öffentlichen Hauptbuch (der Bitcoin-Blockchain) aktualisiert, verifiziert und mit allen anderen Buchführern (jeder, der im System mitmacht, also z. B. Millionen Heim-PCs) synchronisiert.

3) Da es sich um ein öffentliches Hauptbuch handelt, brauchen wir Onkel Heinz (also eine dritte Person) nicht mehr, um sicherzustellen, dass ich nicht betrogen wurde, oder zusätzliche Kopien für mich selbst angefertigt habe, oder gar digitale Äpfel zweimal oder dreimal gesendet habe.

Innerhalb dieses Systems ist der Austausch eines digitalen Apfels jetzt genauso sicher wie der Austausch eines physischen. Es ist jetzt so gut und sicher wie, wenn ein physischer Apfel meine Hand verlässt und in deine Tasche fällt. Und genau wie damals in der Stadt waren an dem Austausch nur zwei Personen beteiligt. Du und ich – wir brauchten Onkel Heinz nicht, um es gültig zu machen.

Mit anderen Worten, der digitale Apfel oder das digitale Schwert verhält sich ebenso wie ein physisches Objekt.

Aber weißt du, was noch cooler ist? Der Apfel oder das Schwert sind immer noch digital. Wir können jetzt mit 1.000 Äpfeln oder 1 Million Äpfeln oder sogar .0000001 Äpfeln hantieren, diese verkaufen und kaufen und wissen stets wer wie viele hat oder wie viel dafür wann gezahlt wurde.

Ich kann alles mit einem Klick senden egal von wo nach wo auf dem Planeten. Der offizielle Handel wird in Millionen von PCs gespeichert und abgeglichen. Jeder weiß, wann wer wie viele digitale Äpfel oder digitale Schwerter hat.

Ich kann sogar andere Dinge zu diesen digitalen Äpfeln hinzufügen! Immerhin ist es ja alles digital. Z. B. kann ich einen Text anhängen – eine digitale Notiz. Oder vielleicht kann ich sogar wichtigere Dinge anhängen; wie zum Beispiel einen Vertrag, eine Aktienurkunde oder einen Personalausweis …

Wie sollen wir diese „digitalen Güter“ (wer es noch nicht weiß, dieses Gut heißt „Bitcoin„) zukünftig behandeln oder schätzen? Sie sind ziemlich nützlich…

Nun, das Thema ist brandheiß. Bitcoin ist die interessanteste Entwicklung der digitalen Welt seit dem Internet. Viele involvierte Leute streiten sich entsprechend darüber. Es gibt eine Debatte zwischen dieser und jener Wirtschaftsschule. Zwischen Politikern und zwischen Programmierern.

Manche davon sind schlau. Einige sind nur falsch informiert. Einige sagen, dass das System viel wert ist, andere sagen, dass es Nix wert sei.

Aktuell bezahlen Menschen weltweit über 8000 $ pro Bitcoin. Vor einigen Jahren konnte man ihn für 10 Cent kaufen und verkaufen. Man hat sich also derzeit auf den Wert über 8000 $ geeinigt und Menschen bezahlen dies auch für einen Bitcoin.

Einige sagen, Bitcoin ist digitales Gold, andere nennen es Enemy Money oder die kommende Internet-Währung. Wiederum andere sagen, es ist, wegen des selten starken Kursanstiegs, nur die neue Tulpen-Manie.

Ich habe meine eigene Meinung zu Bitcoin und Blockchain. Diese ist insgesamt sehr positiv.

Du weißt jetzt aber ganz sicher schon mehr über Bitcoin als die meisten anderen.

Diesen Beitrag stammt von https://twitter.com/lopp und ihr findet ihn im englischen Original unter https://medium.freecodecamp.org/explain-bitcoin-like-im-five-73b4257ac833

Bitcoin kaufen und/oder handeln kann man übrigens sicher und sehr einfach auf bitcoin.de. Wie genau das dort funktioniert, ist im Einzelnen hier beschrieben.